FLYER. Mein Leben hat mich auch gelehrt, mit wenigen Worten auszukommen, wenn man aus seinem Herzen sprechen möchte. Ich habe versucht, es für uns alle zu tun. WORTE
Was sich auch einmal in meinem Leben begab. Ich habe viele Jahre lang sogenannte Kinder und Jugendarbeit gemacht. Eines der Kinder kam fast jeden Tag zu mir in den Jugendtreff. Ein Junge, der immer voll Power Blödsinn machte und sich dabei freute. Er freute sich, sich für ein paar Stunden, den Zwängen, Vorschriften und Regeln der menschlichen Welt entziehen zu können - einfach Kind sein. Dieser kleine Junge erkrankte an Leukämie, trotz aller Bemühungen so sehr, dass klar war, er wird sterben. Und so kam es. Bei der Trauerfeier in der Schule sagte die Schulleiterin in den Raum: "Lieber Jesus Christus. Nimm Mike mit in deine Welt, in der Welt der Menschen ist er nicht glücklich gewesen." Nach der Trauerfeier kam sein Vater zu mir und sagte:" Andreas, als Mike im Sterben lag, hat er seine Hand nach Dir ausgestreckt!"
Es hat Bäche von Tränen in mir ausgelöst. Nicht nur, weil Mike gehen musste, sondern weil ich mir vorstellte: wie gnadenlos hart muss es für einen liebenden Vater sein, zu einem fremden Mann zu gehen und ihm zu gestehen, dass das eigene Kind noch im Sterben seine Hand nach ihm ausstreckte - und nicht nach seinem leiblichen Vater?
Ein paar Jahre später lebte ich auf dem Land, auf einem alten Bauernhof zur Miete. Eines Tages gebar einer der Esel, Eselinnen, die dem Hauseigentümer gehörten, nachts ein Kind. Als ich morgens aus der Tür kam, sah ich die Esel nebenan. Das Neugeborene, gerade wenige Stunden alt, galoppierte in meine Richtung. Erst an mir vorbei, dann machte es kehrt und lief zu mir. Der kleine Esel schmuste an meinem Bein. Im selben Moment rief ich aus: "Mike", denn ich fühlte seine Seele. Er hatte die Welten gewechselt, von der Welt der Menschen zu der Welt der Tiere. Voller Lebensfreude und Leichtigkeit galoppierte er in die neue Welt.
Hier habe ich etwas davon gefilmt: Esel Baby
Wenn man die Welt betrachtet, müsste man eigentlich alle Kriegsspiele und alle gewaltverherrlichenden Elemente vernichten. Es muss ausgeschlossen werden, dass Kinder - und das geschieht ja aus Profitgier - Gewalt und Töten als etwas Normales kennenlernen, verinnerlichen und später praktizieren. All ihre Spiele waren schmerzlos und hatten deshalb Spielcharakter - aber die Wirklichkeit kann entsetzlich bitter sein. Es gibt eine ganz klare und plausible Losung: "IHR WERDET ERNTEN, WAS IHR SÄT!" - es ist nicht alles Quatsch, was in der Bibel steht.